Es mag zunächst etwas kurios erscheinen: Da hat man eine moderne digitale Spiegelreflexkamera mit sehr scharfen Objektiven. Und dann tauscht man diese gegen bis zu 60 Jahre alte Glasstücke aus.
Warum mache ich das?
Sehen Sie hier einige Ergebnisse, dann erkennen Sie die Gründe…

Mir ist durchaus bewusst, dass man mit diesen alten Schätzen keine schnelle Fotografie betreiben kann. Bei einem 100 Meter Sprint wäre schon alle am Ziel – und ich hätte noch nicht einmal alles scharf gestellt.
Wer mit sogenanntem Altglas fotografiert, muss also Zeit mitbringen. Aber genau dann macht es Spaß.

Der Vorteil dieser Objektive liegt tatsächlich darin, dass man sich für ein Foto mehr Zeit lässt, und sich damit auch mehr auf die Bildkommposition, Zeit und Blende konzentriert.
Technisch gesehen liegt der Vorteil darin, mit einem lichtstarken „Altglas“ und offener Blende sehr viel Bokeh erzeugen zu können. Übersetzt für Nicht-Fotografen. Eine geringe Tiefenschärfe und sehr viel unscharfer Hintergrund, der das eigentliche Thema des Fotos besser hervorhebt.
Hier kommen einige Beispiele:

Die Linsen sind unterschiedlich alt, von 60 bis 40 Jahre, sie haben unterschiedliche Brennweiten, von 23 mm bis 200 mm, also Weitwinkel bis Telebereich. Und sie haben alle unterschiedliche Anschlüsse, die nur über einen Adapter an die moderne Spiegelreflexkamera passen.
Aber sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind sehr lichtstark, so dass ich auch noch in der Dämmerung brauchbar damit fotografieren kann – bis ich ein Stativ einsetzen muss.

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